||Neue Seelotseignungsprüfung in Kraft getreten

Neue Seelotseignungsprüfung in Kraft getreten

Neue Seelotseignungsprüfung in Kraft getreten

Hamburg | 02.06.2022

 

Mit der jetzt in Kraft getretenen Seelotseignungsverordnung hat das Bundesverkehrsministerium die gesundheitlichen Anforderungen für die deutschen Seelotsen neu geregelt.

Die neue Rechtsverordnung regelt sowohl die ärztlichen Untersuchungen von Seelotsen als auch das Verfahren zur Beurteilung der psychologischen Eignung von Seelotsenbewerberinnen und -bewerbern. Seelotsen müssen sich ab sofort alle drei Jahre ärztlich untersuchen lassen; bisher brauchten jüngere Lotsen nur alle fünf Jahre zur Untersuchung zu gehen. Die Gesundheitsvorgaben für Seelotsen sind im Basisteil die gleichen wie für Nautiker, ergänzt um zusätzliche lotsspezifische Anforderungen wie das Dämmerungssehvermögen oder ein Belastungs-EKG.

Durch die neue Verordnung können sich Seelotsinnen und Seelotsen bei deutlich mehr Ärztinnen und Ärzten untersuchen lassen als bisher. Diese Ärzte müssen eine Zulassung für Seediensttauglichkeitsuntersuchungen haben und zusätzlich an mindestens drei Lotsberatungen teilgenommen haben. Durch diesen praktischen Teil sollen zugelassene Ärzte die typischen gesundheitlichen Anforderungen des Seelotsberufes wie zum Beispiel das Übersteigen vom Lotsentender auf das zu lotsende Schiff, das Besteigen einer Lotsenleiter und die hohen Anforderungen an die Konzentrationsfähigkeit bei der nautischen Beratungstätigkeit selbst kennenlernen. Durch diese selbst gemachten Erfahrungen können die Ärzte bei späteren Seelotseignungsuntersuchungen realistisch einschätzen, ob eine zu untersuchende Person diesen Anforderungen entspricht oder nicht.

Durch die neuen Ausbildungswege für Lotsen werden sich zukünftig jüngere Aspiranten für den Seelotsberuf bewerben. Das macht eine Neukonzeption des psychologischen Eignungstests für Seelotsbewerber erforderlich. Der Seeärztliche Dienst der BG Verkehr erarbeitet derzeit neue Testverfahren auf der Grundlage einer umfassenden Berufsanforderungsanalyse und dem daraus abgeleiteten Anforderungsprofil. Die neuen mehrtägigen Tests, die bisher unter dem landläufigen Namen “German Pilot Test” liefen, werden voraussichtlich ab dem Spätsommer in Hamburg starten.